Die Krise in Griechenland: es hätte nicht so kommen müssen

…Dann kam der Kardinalfehler: Im IWF-Vorstand setzten die Europäer und Amerikaner trotz heftiger Opposition mehrerer Exekutivdirektoren ein Rettungspaket durch, das den griechischen Privatgläubigern entgegen den Regeln des Fonds keinerlei Verluste aufzwang.

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Griechenlands Bruttoinlandsprodukt (BIP) sowie die Staatsverschuldung in Mrd. Euro
und in % des BIP.

Die Entscheidung beruhte auf der falschen Annahme, nach der die „Umstrukturierung“ der privaten Schulden eine globale Finanzkrise auslösen würde.

So liehen die europäischen Regierungen und der IWF Griechenland eine riesige Summe, um seine bestehenden Gläubiger auszuzahlen. Die Schuldenlast Griechenlands blieb trotzdem unverändert und weiterhin enorm belastend, und die am wenigsten geschützten griechischen Bürger waren gezwungen, eine lähmende Austerität zu akzeptieren, um die neuen offiziellen Gläubiger des Landes bedienen zu können. Die Wirtschaft ging schnell und vorhersagbar auf Talfahrt.

Selbst als der IWF die Fehler in seinen Maßnahmen erkannte, änderte er daran nichts. Ein interner „streng vertraulicher“ Bericht, der später öffentlich bekannt gegeben wurde, erkannte an, dass das Programm mit „bemerkens-werten Fehlern“ gespickt war, einschließlich des Mangels an privaten Umschuldungen und der Verordnung extensiver, übermäßiger Austerität.

Ashoka Mody in einem Artikel auf Bloomberg.com