Alex Guerrero verdient sich mehr Spielzeit dank seiner starken Offensivleistung

In seinem erst vierten Spiel von Anfang an für die L. A. Dodgers erzielte der Kubaner am letzten Wochenende bereits den fünften Homerun in dieser Saison.

Alex Guerrero

Ein Etikett, das jemandem möglicherweise auch etwas vorschnell einmal verpasst wurde, lässt sich oft nur schwer wieder loswerden. Alex Guerrero ist allerdings in dieser noch kurzen Spielzeit bereits intensiv damit beschäftigt, seinen auf eher unfaire Weise entstandenen schlechten Ruf wieder zu verbessern.

„Die Serie, die ich mir momentan aufbaue, ist schon sehr beeindruckend, denke ich,“ erzählte Guerrero, „und ich hoffe, dass ich alle mit meinen Leistungen überzeugen kann, und ich will unbedingt so weitermachen.“

Der Scouting-Report des Kubaners versprach eine solch starke Offensive, berichtete aber auch von seinen Problemen mit Handschuh und Ball. Die Dodgers verpflichteten ihn für 28 Millionen Dollar und versuchten den Shortstop in einen Second-Base-Man zu verwandeln, weil es für diese Position damals gerade Bedarf gab. Allerdings funktionierte die Umstellung nicht besonders gut.

So lernte ihn auch das neue Management als einen schlagstarken Infielder ohne einen festen Platz auf dem Feld kennen. Die Verpflichtungen von Jimmy Rollins und Howie Kendrick machten seine Lage nicht gerade besser, da beide als Shortstop und für die Second Base von Anfang an als gesetzt galten.

Nur aufgrund einer entsprechenden Klausel in seinem Vertrag konnte Guerrero daher nicht in die Minor League abgeschoben werden und begann die Saison als Ergänzungsspieler im Team der Dodgers.

Daher ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass Guerrero mit einer gewissen Genugtuung am Sonntag nach einem seiner seltenen Starts an der Third Base mit den Reportern sprach. In nur 24 At-bats erzielte er bereits 13 RBIs, lediglich Adrian Gonzalez war da bisher für den Club erfolgreicher. Seine OPS (On-base plus slugging) betrug Sonntag sensationelle 1.773.

Und er beeindruckte zusätzlich mit einem defensiven Prunkstück, als er mit einem Rückhand-Stop Jedd Gyorko von den Padres einen Extra-Base-Hit raubte und so das zweite Inning beendete.

Während sein kubanischer Freund Yasiel Puig vorläufig noch verletzt ausfällt, versucht Manager Don Mattingly Guerrero mehr Zeit auf dem Feld zu verschaffen. Da die Dritte Base eigentlich Juan Uribes Position ist, wäre auch ein Start im Left Field durchaus möglich. „Es bestehen gute Chancen, dass wir in demnächst dort sehen werden,“ so Mattingly, „solange Puig noch aussetzen muss, müssen wir sowieso einige Sachen ändern. Für einen Spieler, der so gut seinen Schläger schwingt, wird sich schon ein Platz in der Aufstellung finden lassen.“

Guerrero sagte, dass er keine Probleme mit einer Position im Outfield habe, wo er bereits im Spring Training mehrmals eingesetzt wurde. „Wenn du schon mal im Infield gespielt hast, sollte man keine Probleme im Left Field haben,“ so Guerrero.

Mattingly räumte zudem ein, dass er sehr überrascht darüber sei, wie gut sich der Kubaner an der Third Base entwickelt habe, nachdem er vorher so viele Probleme an der zweiten Base hatte. „Es hat uns schon etwas die Augen geöffnet, zu sehen, wie gut er auf dieser Seite des Infields zurechtkommt,“ zeigte sich der Manager beeindruckt.

Guerrero wies darauf hin, dass möglicherweise so mancher (einschließlich der Medien) seine Fähigkeiten etwas vorschnell nur aufgrund von Informationen aus zweiter Hand beurteilt hätte. „Sie haben mich gar nicht spielen sehen,“ sagte er, „wenn man etwas kauft und dafür eine Menge Geld bezahlt, möchte man sich vielleicht auch vorher anschauen, was man da eigentlich bekommt.“