Überleben in unserer Battlestar Galactica-Ökonomie

„Nun, wenn wir überhaupt als Spezies überleben wollen, dann müssen wir zur Hölle hier irgendwie rauskommen.“ – Laura Roslin, Präsidentin der Zwölf Kolonien, Battlestar Galactica

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Zylon auf einer Fan-Convention

Battlestar Galactica als Ökonom zu beobachten fällt besonders intensiv aus. Woher bekamen sie Nahrung und Wasser? Was passierte, wenn ihnen das Toilettenpapier ausging? Wie rationierten sie? Battlestar Galactica erzählt die Geschichte von Commander Adama und der Galactica, die sich mit Robotern eine heiße Verfolgungsjagd durch den Weltraum lieferten.

Das Ausmaß der Ressourcenprobleme, mit denen sie sich auseinandersetzen mussten, erwies sich als gigantisch. Ach ja, und dann waren da noch die Zylonen, die natürlich auch ein Ärgernis darstellten. Wenn Sie Battlestar Galactica noch nicht gesehen haben, kann ich es nur wärmstens empfehlen.

Als Erdlinge befinden wir uns auch auf einem Raumschiff, das durch den Weltraum fliegt und auch wir kämpfen mit der Schwierigkeit nicht genügend Ressourcen zu haben, wenn auch in einem ganz anderen Maßstab. Es ist aber eben nicht nur Science-Fiction.

Die Idee der Raumschiff-Ökonomie legt nahe, dass wir in einer geschlossenen Wirtschaft mit begrenzten Ressourcen leben und wir alle zusammenarbeiten müssen, um so gut wie möglich zu überleben und weiter zu gedeihen. Die Implikation ist die, dass das, was wir auf der Erde haben alles ist was es gibt und wir müssen daher unsere Ressourcen klug nutzen.

Daraus folgt aber auch, dass endloses Wachstum um jeden Preis und der derzeitige Ressourcenverbrauch auf der Erde nicht mehr machbar sind. Irgendetwas muss sich ändern. Unser Lebensstandard? Oder die Erde an sich? Doch wenn die Erde sich verändert, können wir das überleben? Was ist dann mit der menschlichen Bevölkerung?

Vielleicht bringen wir unseren Weg aus der Ressourcenknappheit voran und entwickeln eine Kreislaufwirtschaft, indem wir Ressourcen in neue Dinge umwandeln. Oder vielleicht bedeutet das wirtschaftliche Endspiel, dass wir uns über die Erde hinaus bewegen und die Sterne erobern. Diese Optionen stehen im Mittelpunkt dieses Beitrags.

Wie könnte das ökonomische Endspiel für den Klimawandel aussehen?
Die folgenden Optionen schließen sich nicht gegenseitig aus und einige sehen auch aus wie Übergangszustände. Die Liste erhebt aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Kein Szenario vermeidet den Klimawandel vollständig, da wir bereits davon betroffen sind.

Unser Lebensstandard sinkt und wir leben im Rahmen unserer ökologischen Möglichkeiten
Diese Option ist ein Rückschritt, um einen Schritt vorwärts zu machen. Wenn wir jenseits der Verhältnisse der Erde leben, leihen wir uns von der Zukunft, um unseren heutigen Lebensstandard zu bezahlen. Wenn wir unseren Lebensstandard so senken, dass wir innerhalb der Umweltgrenzen der Erde leben, könnten wir nachhaltig leben und das Schlimmste des Klimawandels vermeiden.

Wahrscheinlich keine besonders beliebte Option, da es möglicherweise starke Verbrauchskürzungen geben muss, z. B. weniger Autos, weniger Flugreisen, kleinere Häuser, weniger materielle Produkte, weniger Fleisch und ähnliche Dinge. Auf der positiven Seite überleben wir als Spezies.

Implosion der Bevölkerung auf ein nachhaltiges Niveau
Die andere Seite dieser Medaille ist eine Implosion der Bevölkerung, so dass die Umweltauswirkungen der Menschheit auf den Planeten reduziert werden. Mit weniger Menschen auf dem Planeten würden wir weniger Ressourcen verbrauchen und den Tribut, den wir von dem Planeten fordern reduzieren.

Ich habe diese Option auf die Liste gesetzt, aber sie ist nicht sinnvoll. Es gibt keine vernünftige Möglichkeit, eine kontrollierte Bevölkerungsreduktion dieser Größenordnung zu erreichen. Es gibt jedoch Optionen, um die Wachstumsrate zu reduzieren (z. B. Familienplanung und Bildung). Wenn es zu einer Verringerung der Bevölkerung kommt, ist diese dann wahrscheinlich eher auf katastrophale Umweltauswirkungen oder sinkende Geburtenraten zurückzuführen.

Der Planet versagt und alles Leben leidet
Zunehmend sieht dies nach der wahrscheinlichsten Route aus. Bei dieser Option gelingt es der Menschheit nicht, die Emissionen ausreichend zu reduzieren, und der Planet erwärmt sich weit über dem sicheren Niveau von 2°C. Das Ergebnis ist, dass die Menschheit und andere Kreaturen unter katastrophalen Umweltereignissen leiden, die unsere Wirtschaft und Lebensqualität massiv gefährden.

Viele Menschen und Tiere werden sterben, wenn der Planet möglicherweise unbewohnbar wird. Wie schlimm die Auswirkungen sind und ob wir überleben, ist nicht seriös vorhersehbar. Wir müssen dieses Weltuntergangsszenario in jedem Fall vermeiden.

Kreislaufwirtschaft und effiziente Technologie
Der progressive Weg ist der, dass sich unsere Wirtschaft zu einer „Kreislaufwirtschaft“ entwickelt, in der das was wir verwenden in andere Dinge umgewandelt wird. In diesem Szenario leiden wir immer noch unter dem Klimawandel, vermeiden aber die dramatischsten Auswirkungen, indem wir den Planeten bewohnbar halten. Abfall und Umweltverschmutzung gehören der Vergangenheit an, wenn wir Produkte für eine langfristige Wiederverwendung entwickeln.

Wir gehen zur vollständigen Nutzung erneuerbarer Energien (z. B. Sonne und Wind) für unseren Energiebedarf über. Dies würde unsere Auswirkungen auf den Planeten reduzieren, da wir weniger Ressourcen benötigen würden. Mit etwas Glück würde es dazu beitragen, die Auswirkungen des Klimawandels rechtzeitig umzukehren.

Erobern wir die Sterne
Ist das wirtschaftliche Endspiel der Menschheit die Option zu den Sternen zu gehen? Wenn Sie glauben, dass es wenig Chancen gibt, dass wir den Klimawandel angemessen angehen werden, ist diese Option wahrscheinlich die einzige, die das Problem tatsächlich löst.

Wenn wir weit genug vorankommen, um fortschrittliche Raumfahrt zu entwickeln und die Erde zu verlassen, hört der Klimawandel auf ein Problem zu sein. Wir würden ihr blaues Wasser und ihre schneebedeckten Berge vermissen, aber wenn die Erde unbewohnbar wird ist das ein kleiner Preis. Es könnte erdähnliche bewohnbare Planeten geben, die unseren Bedürfnissen dienen.

Wenn das weit hergeholt klingt, liegt das daran, dass es so tatsächlich so ist. Die Vorstellung, zu einem anderen erdähnlichen Planeten zu reisen, ist eigentlich lächerlich. Es wird sicherlich nicht zu unseren Lebzeiten passieren – so cool es auch wäre.

Mit erheblichen langfristigen Investitionen in die Raumfahrt könnte dies jedoch eines Tages Realität werden. Könnte es aber passieren, bevor es zu spät ist? Niemand weiß das. Aber um es klar zu sagen, es ist die einzige Option auf dieser Liste, die den Klimawandel und die Ressourcenknappheit vollständig löst.

Die Entwicklung von Lösungen für den Klimawandel ist eine dringende Priorität
Warum müssen wir überhaupt darüber nachdenken? Die Tatsachen, mit denen ich die oben genannten Optionen beschreibe, stellt nicht die Dringlichkeit dar, mit der wir den Klimawandel angehen müssen. Die Beweise dafür, wie schnell wir den Planeten zerstören sind überwältigend. Unser Raumschiff überhitzt und es wird immer schlimmer.

Einige der oben genannten Optionen sind wahrscheinlich Übergangszustände. Eine Pause im Flugverkehr könnte als Sprungbrett betrachtet werden, während wir Technologien entwickeln, die einen nachhaltigen Konsum ermöglichen. Einige dieser Optionen sind Schritte zurück, um einen Schritt vorwärts zu machen, wie z.B. eine Reduzierung des Verbrauchs. Welche Option wünschen Sie sich?

So oder so, koordiniertes und entschlossenes Handeln ist unerlässlich, denn die Emissionen selbst einiger weniger großer Länder reichen aus, um das Zünglein an der Waage zu sein. Jeder weiß, wie schwierig die Koordination ausfällt, wenn einige Länder wohlhabend sind und andere wenig haben.

Leider sehen wir bisher eher nur unzureichende Schritte in Richtung einer Kreislaufwirtschaft, eine Verringerung des Verbrauchs einiger Produkte und die Entwicklung energieeffizienterer Technologien. Was aber ist dann der Backup-Plan?