S04: War es das schon wieder mit der Herrlichkeit?

So schnell kann es gehen: nach der Euphorie des ersten Sieges nach 30 Spieltagen ohne Erfolgserlebnis setzte es am Sonntag in Frankfurt die nächste Klatsche.

1 Sead Kolašinac 2018 (cropped)
Auch er konnte gegen die Eintracht nicht die Richtung zu einem erneuten Sieg anzeigen:
Rückkehrer Sead Kolasinac, hier noch im Trikot von Arsenal London

Nachdem die Knappen gegen Hoffenheim zeitweilig mit richtig gefälligem Fußball auf-warten konnten, offenbarten sie bei den Hessen wieder die altbekannten Schwächen: blutleer und ohne besonderen Antrieb liefen sie ständig hinterher, kamen erst gar nicht in die Zweikämpfe und verdaddelten das Leder bei eigenem Ballbesitz innerhalb von Sekunden.

Wie schon in der ersten Halbzeit gegen die Sinsheimer bewahrte einzig und allein der überragende Ralf Fährmann die Schalker vor einer frühen Entscheidung. Dass es zur Pause nur 1:1 stand, verdankte der S04 lediglich den Paraden seines Keepers und einem Abstimmungsproblem zwischen Eintracht-Goalie Kevin Trapp und seinem Abwehrchef Martin Hinteregger, welches Matthew Hoppe im Stile eines abgezockten Torjägers ausnutzen konnte.

Ansonsten wirkte Schalke wieder einmal völlig überfordert, viel zu zaghaft und, man muss es einfach so knallhart formulieren, insgesamt wie ein sicherer Absteiger. Lediglich in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit konnten die Blauen ein wenig dagegenhalten und die Eintracht zumindest zeitweise unter Druck setzen. Klare Torabschlüsse sprangen dabei aber auch nicht heraus.

Frankfurt-Rückkehrer Luka Jovic beendete dann allerdings alle Hoffnungen auf einen möglichen Punktgewinn und nutzte eine typische Fehlerkette der Schalker zur mehr als verdienten Führung für die Hessen. Ab da war dann auch klar, dass nur eine Mannschaft an diesem Abend den Rasen als Sieger verlassen würde, und dabei handelte es sich natürlich nicht um den S04.

Was soll man auch sonst noch viel dazu sagen: es blieb einfach alles meistens nur Stückwerk, die deutliche Überlegenheit der Mannschaft von Coach Addi Hütter tat beim Zuschauen schon fast körperlich weh. In dieser Form wird auch kein Klaas-Jan Huntelaar Schalke noch vor dem Abstieg retten können, denn um Tore zu erzielen müsste er auch entsprechende Chancen bekommen.

Auch Neu-Trainer Christian Gross wirkte in seinem erst zweiten Spiel für die Knappen reichlich schnell ernüchtert und ein klein wenig auch entzaubert, was in der kurzen Zeit seit seinem Amtsantritt natürlich barer Unsinn ist. Trotzdem steht bei Schalke wieder einmal alles mit dem Rücken zur Wand. So geht es heute gegen den direkten Konkur-renten aus der Domstadt schon fast um die nackte Existenz. Eine weitere Niederlage wäre denn auch als ein deutlicher Richtungszeig zu bewerten.

Und da darf man sich nichts vormachen: im Moment stehen alle Zeichen tendenziell klar Richtung 2. Bundesliga…