Mindestlöhne in den europäischen Krisenländern: Griechenland ist anders (aber nicht so wie erwartet)

Veränderung der nominalen Mindestlöhne (in Prozent) der Austeritäts-Staaten 2008 bis 2015

Veränderung der nominalen Mindestlöhne (in Prozent) der Austeritäts-Staaten 2008 bis 2015

Im Januar 2015 führte Deutschland endlich einen allgemein gültigen Mindestlohn von 1.473,- Euro ein, etwa auf dem Niveau des irischen Mindestlohns und etwas höher als das des französischen. Das Gehaltsminimum in Griechenland beträgt 684,- Euro, und ist damit erheblich höher als die 390,- Euro in Estland, aber deutlich unter der 757,- Euro-Grenze in Spanien (Eurostat-Daten hier).

Die Eurostat-Statistiker weisen darauf hin, dass Griechenland das einzige Land war, das seinen Mindestlohn zwischen 2008 und 2015 (-19%) verringert hat. Es ist interessant, Griechenland mit den anderen Ländern unter der Austeritätsfuchtel zu vergleichen, die ja angeblich ein so leuchtendes Beispiel für Griechenland sein sollen.

Eine Senkung der Mindestlöhne ist dabei eindeutig kein Patentrezept, wenn es um das Beschäftigungs- wachstum geht.

(eigene Übersetzung eines Beitrages des Real-World Economics Review Blog)