L. A. Dodgers: Es wird Zeit für eine Entscheidung in Sachen Alex Verdugo

Die Dodgers waren in den letzten Jahren nicht gerade zurückhaltend wenn es darum ging, ihre Perspektivspieler besonders herauszufordern.

Averdugo
Alex Verdugo noch im Trikot der Tulsa Drillers (2016)

Julio Urías debütierte mit 19 Jahren. Corey Seager kam ebenso wie Cody Bellinger mit 21 Jahren in die Major League. Alex Verdugo debütierte ebenfalls im Alter von 21 Jahren. Der einzige Unterschied besteht darin, dass Seager und Bellinger regelmäßig zum Kader gehören, während Verdugo bisher nur eine Teilzeitrolle spielte.

Rein als Hitter ist er zwar weit fortgeschrittener als Bellinger oder Seager, doch ihm wurde bisher noch keine richtige Gelegenheit gegeben. Nicht, weil er nicht gut genug ist, sondern aus Platz- und Spielzeitproblemen. Und so, wie der Kader momentan aufgebaut ist, gibt es für ihn auch in der nächsten Saison keine klare Aussicht auf mehr Spielzeit.

In den letzten beiden Saisons erreichte er in der Triple-A einen Schlagdurchschnitt von .321 bei 874 at bats. Verdugo muss und hat auf diesem Niveau nichts mehr zu beweisen, weshalb die Dodgers ihn entweder höher spielen lassen oder tauschen müssen. Obwohl er immer noch Optionen besitzt, gibt es für die Dodgers wirklich keine Rechtfertigung, ihn nach Oklahoma City zurückzuschicken. Außerdem verfügt er über ein Skill-Set, welches bei diesem Dodgers-Team nicht allzu weit verbreitet scheint – mit einem hohen Schnitt Kontakt herzustellen. Das ist etwas, was ihn für sie wertvoller macht als für andere Teams, und es könnte sich lohnen, einen Platz für ihn zu schaffen.

Damit er in LA bleiben kann, müssten die Dodgers einen Handel machen, um für Verdugo einen Spot frei zu machen. Das offensichtlichste Handelsobjekt könntet Joc Pederson sein. Er ist in seinem zweiten Jahr der Salary Arbitration und wird von jetzt an wohl nur noch teurer. Pederson hatte die zweitbeste Saison seiner Karriere inklusive 25 Homeruns, obwohl er nicht durchgehend eingesetzt wurde. Er besitzt zudem einen besonderen Wert für jeden, der eine offensive Verbesserung gegen Rechtshänder sucht. Im Left Field hat er sich zudem defensiv gut geschlagen, was ihn für ein aufstrebendes Team durchaus attraktiver machen sollte.

Mit Bellinger als Start-Centerfielder scheint Verdugo dort keine allzu große Zukunft zu haben. Das führt uns zu Yasiel Puig. Er wird in diesem Jahr voraussichtlich 11,3 Millionen Dollar via Arbitration verdienen – sein letztes für den Club kontrollierbares Jahr vor der free agency – und Verdugo könnte mit seinem starken Arm recht gut ins Right Field passen. Die Dodgers haben in der Vergangenheit schon mal erfolglos versucht Puig zu traden, jedoch niemals, wenn sein Wert wie jetzt tatsächlich auf der positiven Seite liegt.

Es könnte durchaus ein Team existieren, welches bereit wäre, ihm eine Chance zu geben, da er diese Position auch über eine ganze Spielzeit ausfüllen könnte (trotz seiner eher schlechten Leistungen gegen Linkshänder in den letzten beiden Jahren), weil er über genügend Power und ein starkes Potenzial in der Defensive verfügt. Trotzdem fühlt sich diese Idee eines Handels mit Puig einfach nicht richtig an. Doch wenn Verdugo in den langfristigen Planungen dieser Organisation eine Rolle spielen soll, wäre es nicht der überraschendste Schritt Yasiel Puig zu traden, um Platz für ihn zu schaffen.

Zudem kann man auch davon ausgehen, dass Matt Kemp irgendwann gehen wird. Da er in der letzten Saison hauptsächlich im Left Field gespielt hatte, würde dessen Abgang die Chancen von Verdugo auf diese Position natürlich enorm verbessern. Kemps Gehalt von 21,5 Millionen US-Dollar ist eigentlich untragbar, doch wenn die Dodgers ihn mit in einen anderen Deal packen oder das finanzielle Engagement für ein anderes Team verringern können, indem sie die Hälfte (oder mehr) seines Vertrags zahlen, wäre möglicherweise ein Club bereit, ihn für die Saison 2019 zu übernehmen.

Da Andrew Toles anscheinend leistungsmäßig hinter ihn zurückgefallen ist, erscheint diese Personalie im Zusammenhang mit Verdugo unbedeutend zu sein. Das rückt dann Jungs wie Enrique Hernandez und Chris Taylor in den Fokus. Doch da sie auf mehreren Positionen gut sind und offensive Vorteile haben, sind sie wahrscheinlich sicher. Ehrlich gesagt erscheint allerdings die Tatsache, dass sie Rechtshänder sind als der wichtigste Grund, der ihnen den Job sichert.

Wenn die Dodgers Verdugo abgeben wollen, damit er keine weitere Triple-A-Saison durchlaufen muss, könnten sie auch das tun. Er wäre möglicherweise ein Headliner für einen überdurchschnittlichen MLB-Spieler. Doch allein wird er nicht für einen richtigen Knaller sorgen können, aber als Hauptstück eines Deals für einen James Paxton, Marcus Stroman oder jemanden dieses Kalibers wäre er vorstellbar. Dies würde dann jedoch auch den Handel mit anderen Top-Prospects erfordern, so dass Verdugo als Dodger möglicherweise mehr Wert hätte als ein Handelschip.

Auf die eine oder andere Weise müssen die Dodgers bei Verdugo vorgehen. Er hat sich längst eine alltägliche Rolle in den Majors verdient. Sie müssen entweder einen Platz für ihn im Outfield finden oder ihn zu einer Mannschaft traden, die ihn auch tatsächlich spielen lässt.