In einem ihrer Posts warnte die britische Finanzexpertin Frances Coppola vor den „Sirenenstimmen“, die eine straffere Geldpolitik verlangen, während die Wirtschaft der Eurozone weiter in einem toxischen Gleichgewicht niedrigen Wachstums, Null-Inflation und hartnäckig hoher Arbeitslosigkeit feststeckt.
Heinrich Heines Gedicht über die Sirenengesänge der Loreley
Insbesondere verwies sie auf das Jahresgutachten des Sachverständigenrates, mit dem die „Fünf Wirtschaftsweisen“ von der EZB ein Aussetzen oder Reduzieren der Staatsanleihenkäufe (QE) forderten. Weiter schrieb sie:
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Doch es erscheint [auch] in Deutschland keine Rechtfertigung für die Straffung der Geldpolitik zu geben. Also warum verlangt eine Gruppe von deutschen „Wirtschaftsexperten“ nicht nur das Ende der quantitativen Lockerung, sondern auch noch deren komplette Zurücknahme? Ein Indiz liefert folgendes Zitat:Niedrige Zinsen bergen Risiken für die Finanzstabilität und erodieren auf mittlere Sicht die Geschäftsmodelle der Banken und Versicherer. Nur mit makroprudentieller Regulierung kann man diese Probleme nicht lösen.
Ja, wie üblich geht es hier um die Banken.
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Es ist wahr, dass anhaltend niedrige Zinsniveaus die Nettozinsmargen der Banken reduzieren. Ebenso werden auch die flachen Ertragskurven durch das QE verursacht. Doch dagegen muss man den Nutzen für die Unternehmen stellen, die Kredite sowohl von den Banken und von den Märkten zu deutlich niedrigeren Zinsen erhalten, als es sonst der Fall wäre.Eine Umfrage zum Kreditgeschäft der EZB legt etwas überraschend nahe, dass QE bisher einen signifikant positiven Effekt auf die Kreditbedingungen in der Eurozone hatte. Doch selbst mit QE ist die Kreditvergabe an Unternehmen immer noch am Boden und Darlehen an private Haushalte sind nur geringfügig positiv. Ohne QE könnte die Kreditvergabe weiter fallen, mit entsprechenden Nachteilen für die Wirtschaft der Eurozone. Warum sollten also die Probleme der deutschen Banken die Richtung der Geldpolitik der Eurozone diktieren?
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Die herrschende Klasse in Deutschland scheint regelrecht darauf versessen zu sein, das Schiff Eurozone direkt gegen die Felsen zu steuern.
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(eigene Übersetzung eines Auszuges aus einem Blogbeitrag der britischen Finanzexpertin Frances Coppola, ebenso zitiert von Brad DeLong)