Dodgers: Sechs Siege in Folge – die Wende?

Fans der Los Angeles Dodgers rieben sich in den letzten Juni-Tagen verwundert die Augen: Ihre Mannschaft, bis dahin mit einem Dauerabo auf den letzten Platz in der National League West verwiesen, eilte plötzlich von Sieg zu Sieg.

Los Angeles Dodgers

Erstmals ohne Niederlage gegen die Giants

Höhepunkt der Siegesserie war ein Drei-Spiele-„Sweep“ im eigenen Stadion über den Erzrivalen San Francisco Giants. Es war das erste Mal überhaupt, dass die Dodgers in dieser Saison eine Serie von mehreren Spielen hintereinander gegen denselben Gegner ohne Niederlage bestreiten konnten.

Besondere Genugtuung bereitete Manager Don Mattingly dabei natürlich die Tatsache, dass seine Mannschaft nicht nur besser spielte als bisher in diesem Jahr, sondern ihre Bemühungen auch tatsächlich belohnt wurden. Dies war seiner Ansicht nach in dieser Saison oft nicht der Fall, wenn das Team trotz ansprechender Leistungen Niederlage auf Niederlage einfuhr.

Beginnend mit zwei Erfolgen in San Diego, über den „Sweep“ gegen die Giants gab es auch gegen die Philadelphia Phillies bisher drei Siege und nur eine Niederlage. Dabei war es dann auch verkraftbar, dass diese mit 1:16 besonders happig ausfiel.

Los Angeles Dodgers Fans

Durch diese Serie von 8:2 Siegen aus den letzten 10 Spielen konnten sich die Dodgers auch in der Tabelle entscheidend verbessern. Der Rückstand auf die führenden Arizona D’backs wurde von neun Spielen auf vier mehr als halbiert. Fast noch wichtiger ist die Tatsache zu bewerten, dass auch der Abstand zum amtierenden World-Series-Sieger San Francisco auf nur noch eine Begegnung verringert werden konnte.

Sollte das Team ähnlich erfolgreich weiterspielen, so sind die Karten für den Rest der Saison wieder neu gemischt.

Verletzte Spieler kehren zurück – Ramirez und Puig stark

Was aber waren die Gründe für diese plötzliche Leistungssteigerung?
Nun, festzustellen bleiben meiner Meinung nach mehrere Veränderungen, die einen positiven Effekt erzielten. Mit Shortstop Hanley Ramirez sowie zuletzt auch Matt Kemp und Scott Van Slyke kamen wichtige Spieler von der Verletzten-Liste zurück.

Gerade Hanley Ramirez war es, der mit einer 12-Spiele-Hitting-Serie und einem Schlagdurchschnitt von .477 sowie 15 RBIs während dieser Phase in der Offensive der Dodgers die wichtigsten Akzente setzte.

Hanley Ramirez

Unterstützt wurde er dabei vor allem von Sensations-Rookie Yasiel Puig, der im Juni den Uralt-Rekord von Joe DiMaggio (von 1936!!!) für die meisten Hits im ersten Major-League-Monat der Karriere einstellte. Zweitens waren es auch die Veränderungen im Bullpen, die offenbar einen wichtigen Einfluss auf das Spiel der Dodgers hatten. Vor allem der Wechsel zu Kenley Jansen als Closer (er erzielte während der Siegesserie vier Saves) zahlte sich dabei besonders aus.

Nicht zu vergessen die excellente Arbeit der Pitching-Rotation während dieses Zeitraums. Zack Greinke, Hyun-Jin Ryu, Clayton Kershaw und selbst Rookie Stephen Fife lieferten hervorragende Einsätze ab und sorgten so erst dafür, dass die Offensive für die nötigen Runs sorgen und der Bullpen die Spiele siegreich beenden konnte.

Josh Beckett fällt für den Rest der Saison aus

Eine bittere Pille gab es allerdings auch zu schlucken: Starting Pitcher Josh Beckett, in der vergangenen Saison mit viel Vorschusslorbeer zur Verstärkung der Werfer-Rotation verpflichtet, wird den Dodgers aufgrund einer Operation im Rücken definitiv für den Rest des Jahres nicht mehr zur Verfügung stehen.

Dabei sollte gerade Beckett mit seiner Erfahrung aus zwölf Jahren in den Majors für mehr Tiefe im Pitching-Staff sorgen. So aber ist er der zweite Starter, der neben dem ebenfalls dauerverletzten Chad Billingsley für die Planungen dieser Saison keine Rolle mehr spielt.

Das halte ich für besonders schade, da Beckett wegen seiner hartnäckigen Verletzungen seit seines Wechsels sowieso nur sehr selten für die Dodgers hatte eingesetzt werden können.