Das grundlegende Einkommens-Ausgaben-Modell in der Makroökonomie kann auf (mindestens) zwei Arten betrachtet werden: (a) aus der Perspektive der Ausgaben und b) unter dem Gesichtspunkt der Verwendung der erzielten Einkünfte.
Beispiel: Nettogeldvermögen DE per 2010 (Saldo aus Geldforderungen minus Geldverbindlichkeiten)
Die Zusammenführung dieser beiden Perspektiven (derselben Angelegenheit) generiert die sektoralen Gleichgewichte.
Aus der Perspektive der Erzeugung schreiben wir: BIP = C + I + G + (X – M),
was besagt, dass das gesamte Volkseinkommen (BIP) die Summe der gesamten Konsum-ausgaben (C), der gesamten privaten Investitionen (I), der gesamten Staatsausgaben (G) und der Nettoexporte (X – M) darstellt.
Aus der Perspektive der Verwendung kann das Volkseinkommen (BIP) so beschrieben werden: BIP = C + S + T
was besagt, dass das BIP (Einkommen) letztendlich zu den Haushalten zurückkehrt, die damit konsumieren (C), sparen (S) oder schlussendlich Steuern bezahlen (T), sobald alle anderen Verteilungen vorgenommen wurden.
Wenn wir diese beiden Perspektiven gleichsetzen, erhalten wir: C + S + T = BIP = C + I + G + (X – M)
Nach einer Neuordnung dieser Gleichung erhalten wir also die Sicht der sektoralen Salden der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen: (I – S) + (G – T) + (X – M) = 0
Das heißt, die drei Salden müssen sich zu Null summieren. Die abgeleiteten sektoralen Salden sind:
Der private Inländische Saldo (I – S) – positiv, wenn er defizitär ist, negativ, wenn er einen Überschuss aufweist.
Das Haushaltsdefizit (G – T) – negativ, wenn es einen Überschuss aufweist, positiv, wenn es sich um ein Defizit handelt.
Der Leistungsbilanzsaldo (X – M) – positiv, wenn er einen Überschuss aufweist, negativ, wenn er ein Defizit aufweist.
Diese Salden werden normalerweise als Prozent des BIP ausgedrückt, aber das ändert nichts an der generellen Bilanzierungsregel, dass sie sich zu Null summieren, es bedeutet nur, dass sich das Verhältnis von Saldo zu BIP auf Null summiert.
Eine Vereinfachung besteht darin, (I – S) + (X – M) zu addieren und es den nicht-staatlichen Sektor zu nennen. Dann erhalten Sie das grundlegende Ergebnis, dass der Staatssaldo genau (absolut oder als Prozentsatz des BIP) dem nichtstaatlichen Saldo (der Summe der privaten inländischen und externen Salden) entspricht.
Dies ist eine Grundregel, die sich aus den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen ableitet und jederzeit gelten muss.
(Eigene Übersetzung eines Blogbeitrages aus der #LearnMMT-Reihe des Modern Money – Macroeconomics-Blogs)