Der China-Schock trifft jetzt Deutschland

Der Handel mit China verdrängte in den 2000er Jahren große Teile der amerikanischen Erwerbs-bevölkerung, aber Deutschland erlebte damals keinen ähnlichen Schock.

Containership CSCL Atlantic Ocean with stern tug Kotug Boxer on the way down the river Elbe in June 2015
Chinesisches Containerschiff auf der Elbe

In dieser Kolumne wird argumentiert, dass der „China-Schock“ die deutsche Wirtschaft erst seit 2020 getroffen hat, insbesondere in den Kernsektoren Automobil und Maschinenbau.

Der deutsche Handel mit China hat sich nach 2020 schlagartig verändert. Zwischen 2020 und 2022 sind die Importe aus China nach offiziellen Angaben des Statistischen Bundesamtes um mehr als 60 % gestiegen.

Die Autoexporte nach China sind zwischen 2022 und 2024 drastisch um fast 70 % zurückgegangen. Der harte Wettbewerb in China und die chinesische Entwicklung bei Elektrofahrzeugen haben dazu geführt, dass chinesische Verbraucher von deutschen auf chinesische Modelle umgestiegen sind.

Gleichzeitig haben sich die Autoimporte aus China zwischen 2020 und 2023 mehr als verdoppelt, bevor sie in den Jahren 2023-2024 nach der Einführung von Importzöllen auf Elektrofahrzeuge aus China zu-rückgingen. Zum ersten Mal überhaupt ist der Autohandel mit China Ende 2024 einigermaßen ausge-glichen.

Um eine ähnlich schmerzhafte Deindustrialisierung wie die Amerikas in den 2000er Jahren zu vermei-den, sollte der Markteintritt Chinas in Europa von der Gründung von Joint Ventures mit europäischen Firmen abhängig gemacht werden, um global wettbewerbsfähig zu bleiben.

aus VoxEU: The China shock hits Germany