Der Ukraine-Krieg und Europas immer tiefer werdender Marsch des Irrsinns

Die Historikerin Barbara Tuchman geht in ihrem Buch „The March of Folly: From Troy to Vietnam“ der verwirrenden Frage nach, warum Länder manchmal eine Politik verfolgen, die ihren eigenen Interessen grundlegend zuwiderläuft.

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Ein brennendes Fahrzeug in der Ukraine, Februar 2022

Diese Frage hat zuletzt wieder an Aktualität gewonnen, da Europa sich momentan in eine immer tiefere und irrsinnigere Spirale in Sachen Ukraine einreiht.

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Economic History: Saldenmechanik und die Frage der Moral

Für viele Medien und Politiker war von Anfang an klar:

Die Eurokrise sei verursacht worden von einigen „Sünderstaaten“, die über ihre Verhältnisse gelebt hatten. Sie hatten sich etwas zu Schulden kommen lassen, hatten zu gut auf Kosten anderer gelebt, seien anfällig für Korruption und zu wenig produktiv gewesen.

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2011: Tränengas während der Proteste gegen den IWF in Athen

Besonderes Ziel dieser Anschuldigungen waren natürlich die Griechen, die aufgrund ihrer extrem hohen Staatsverschuldung die größten Sündenböcke darstellten.

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VWL: Alternative Wirtschaftstheorie – Teil 8: Lautenbachs Kritik an der klassischen Zinstheorie

Mit den getätigten Schlussfolgerungen aus den ersten sieben Teilen dieser Serie stellte Wilhelm Lauten-bach die klassische Zinstheorie fundamental in Frage.

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Verschiedene US-Münzen

Die Grundlage seiner Kritik war dabei die Klärung der Behauptung, die klassische Theorie der Bildung und Leistung des Zinses könne für die geschlossene Wirtschaft irgendwelchen Erklärungswert haben.

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Economic History: Was ist eigentlich der Postkeynes-ianismus?

John Maynard Keynes‘ Werk von 1936 Die Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes gilt als ein Versuch, die klassische Theorie zu überwinden und die Art und Weise zu revoluti-onieren, wie Ökonomen über die Wirtschaft nachdenken.


Unsicherheit statt Risiko als bestimmende Prämisse

Wirtschaftswissenschaftler, die auf Keynes‘ General Theory aufbauen, um die ökonomischen Probleme der Weltwirtschaft des einundzwanzigsten Jahrhunderts zu analysieren, werden als „Post-Keynesianer“ bezeichnet.

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Workers‘ Paradise: Die vergessenen Gemeinschaften des Ersten Weltkriegs

Im Jahr 1918, als sich der Erste Weltkrieg in Übersee verschärfte, startete die US-Regierung ein radikales Experiment: Sie wurde still und leise zum größten Wohnungsbauunternehmen des Landes und entwarf und baute in nur zwei Jahren mehr als 80 neue Gemeinden in 26 Bundesstaaten.

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Haus der U.S. Housing Corporation in Mare Island, Kalifornien 2011

Es handelte sich nicht um hastig errichtete Baracken oder Reihen identischer Häuser. Es waren durch-dacht gestaltete Viertel, komplett mit Parks, Schulen, Geschäften und Kanalisationssystemen.

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Economic History: Das Chaos im Herzen der Europäischen Union

Immer noch muss das EU-Establishment zur Rechenschaft gezogen werden, um sich für die Euro-Krise und die Austeritätspolitik, die die Rezession in eine Depression verwandelt hatte, die galoppierende Un-gleichheit und die Millionen von Arbeitslosen zu verantworten.

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Mitgliedsstaaten der EU 2017
(orange: ausgetretene Staaten, hellblau: Beitrittskandidaten)

Und daran hat sich auch durch die Corona-Pandemie, die Inflation und den Ukraine-Konflikt nichts geändert. Ganz im Gegenteil erscheint jede Krise geeignet, um von den weiter andauernden internen Problemen abzulenken.

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Wynne Godley über die Beseitigung von Ungleichge-wichten im internationalen Handel

Der internationale Handel spielt eine zentrale Rolle in Wynne Godleys Modellen und Arbeiten. Er sah nicht nur die Unhaltbarkeit der Ungleichgewichte des privaten Sektors in den USA und die Rückkehr des Keynesianismus voraus, sondern schlug sogar auch einen eher wahllosen Protektionismus für die Vereinigten Staaten vor.

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US-Handelsbilanz (1895-2015) und jeweilige Handelspolitik

Im Laufe der Zeit war er der Meinung, dass mehr internationale Anstrengungen erforderlich seien, wie z. B. in der Art und Weise, wie internationale Institutionen geführt werden.

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VWL: Alternative Wirtschaftstheorie – Teil 7: Die Elemente der Kreditmechanik

Nachdem wir uns in den ersten Teilen dieser Reihe (Teil 1 bis Teil 6) damit beschäftigt haben, welches Investitionsvolumen beschäftigungspolitisch in einer geschlossenen Volkswirtschaft wünschenswert wäre, soll es nun um die Faktoren gehen, die den Kreditbedarf zur Finanzierung eben dieses Volumens beeinflussen.

Geldschöpfung

Volkswirtschaftlicher Kreditbedarf / Finanzierungsbedarf der Unternehmen
Grafik: Wolfgang WALDNER & C.G.BRANDSTETTER

In seinem Werk „Zins, Kredit und Produktion“ (1952) zeigte sich Wilhelm Lautenbach überzeugt davon, dass eine solche Feststellung der Bestimmungsgründe des Kreditbedarfs nur durch die theoretische Konstruktion möglich sei.

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Selbstüberschätzung und Verschwörungstheorien

Anhänger von Verschwörungstheorien neigen zur übertriebenem Selbstbewusstsein und überschätzen massiv, wie sehr andere ihnen zustimmen.

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Schabloniert an der Wand eines Gebäudes in London, mit dem Slogan: It’s all about me

In diesem Paper haben die Psychologen Gordon Pennycook, Jabin Binnendyk und David G. Rand herausgefunden, dass neben anderen Faktoren vor allem auch der Hang zur Selbstüberschätzung den Glauben an Verschwörungstheorien antreibt:

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