Ein Trio von jungen „Sluggern“ hält die Los Angeles Dodgers wenigstens halbwegs auf Kurs

Ein Haus, drei Mitbewohner, keiner von ihnen über 25 Jahre alt und acht Home Runs in vier Begegnungen. Das sind die nackten Zahlen zu Corey Seager, Trayce Thompson und Joc Pederson.

2015 20 May Joc
Joc Pederson beim Schlagtraining vor einem Spiel der L. A. Dodgers

Pederson erzielte zwei Home Runs Dienstag Nacht beim 5:1-Sieg über die Los Angeles Angels im zweiten Aufeinandertreffen der West-Coast-Rivalen während der Freeway Series. Sie waren die letzten in einer Serie von Back-to-back-to-back Multi-Homer-Begegnungen für die drei jungen Hitter der Südkalifornier.

„Ich denke, es sagt viel über den aktuellen Stand unseres Clubs, wenn unsere Zukunft voran gehen muss,“ so Manager Dave Roberts. „Dies sind drei junge Männer, sie gehen zusammen raus, sie wohnen zusammen, sie lachen zusammen, sie tun viele richtige Dinge zusammen, stellen die richtigen Fragen, und sie spielen dieses Spiel auf die richtige Art und Weise.“

Das Trio trat Dienstag Abend als Teamleader mit jeweils sechs Homeruns an und kämpfte während des Spiels weiter um die Führung. Pederson übernahm das Regiment im vierten Inning mit einem Two-Run-Homer. Seager schlug mit einem Solo-Schuss hinter das rechte Outfield im siebten Spielabschnitt zurück, doch Pederson reagierte mit einer 406-Fuß-Explosion über das Centerfield und holte sich so die Führung wieder zurück .Die drei Hausbewohner haben nun mit 21 mehr Home Runs als der Rest des Teams zusammen (18).

„Es war so, als ob sie eine Wette abgeschlossen hätten“, meinte Roberts, doch beide Spieler widersprachen solchen Spekulationen. Das Wunder des durch die jungen Spieler ausgelösten Leistungshochs hat nun einen Punkt erreicht, an dem alle nach Seagers Home Run eine weitere „Teenie-Party“ forderten. Pedersons zweiter long ball verstärkte nur noch das Echo.

„Wir wurden gefragt, wann denn die nächste Fete abgeht“, so Pederson. „Wir sollten das zur Routine werden lassen. Ich schätze, so zu schlagen ist extrem ansteckend, und es macht echt Spaß mit Corey und Trayce, das sind wirklich großartige Slugger.“

Seager, ist mit 22 Jahren der jüngste von den dreien, gleichzeitig aber auch der momentan beständigste Hitter. Er reitet zur Zeit auf einer Serie von acht Begegnungen mit jeweils mindestens einem Hit, davon fünf Multi-Hit-Spielen, mit insgesamt fünf Home Runs und sieben RBIs.

„Es spielt eigentlich keine Rolle, wer es letztlich macht. Jemand muss eben vorangehen und für Runs sorgen“, sagte Seager. „[Clayton] Kershaw warf den Ball heute Abend ganz hervorragend und trat somit in Vorleistung. Da ist dann eben Teamarbeit gefragt und gerade heute hat das echt gut zusammengepasst.“

Doch oft genug lief in dieser Saison längst noch nicht alles gut zusammen. Bis auf Kershaw, der bisher 6-1 Siege bei einer ERA von nur 1.67 einfahren konnte, haben alle anderen Starting Pitcher inzwischen so ihre Probleme.

Kenta Maeda, mit drei Erfolgen in Serie glänzend gestartet, verlor zuletzt drei Mal hintereinander, Scott Kazmir steht ebenso bei 3-3 Siegen, allerdings ist seine ERA mit 4.89 stark verbesserungswürdig. Alex Wood (1-3 Siege, 4.17 ERA) und Rookie Ross Stripling (1-3, 4.85) konnten dagegen bisher ihre Berufungen als Nummer 4 und 5 der Rotation in keinster Weise bestätigen. Und selbst Mike Bolsinger, als sechster Starter vor den Freeway Series in den Kader geholt, unterlag prompt in seinem ersten Spiel.

Äußerst gemischt präsentiert sich momentan auch der Bullpen. Während Closer Kenley Jansen (13 Saves, 0.55 ERA) und Adam Liberatore (1.69 ERA) bislang mit exzellenten Leistungen auffielen, enttäuschten die Routiniers Chris Hatcher (6.35) und J.P. Howell (7.84) dagegen.

Neben den oben erwähnten Pederson (8 HRs, 21 RBIs), Seager (7 HRs, 21 RBIs) und Thompson (6 HRs, 17 RBIs) trugen zumeist der bereits 37-jährige Chase Utley (.292 Schlagdurchschnitt, 23 Runs) sowie der allerdings momentan verletzte Adrian Gonzalez (4 HRs, 20 RBIs) die Hauptlast in der Offensive.

Leistungsträger wie Yasiel Puig (nur .235 BA), Yasmani Grandal (.202), Justin Turner (.233), Howie Kendrick (.222) und Carl Crawford (.207) blieben aber bisher teilweise weit unter ihren Möglichkeiten.

Das alles zusammen dürfte genügend Erklärungen für die eher maue Bilanz der Dodgers zur Zeit (21-21 Siege, 3,5 Spiele hinter den San Francisco Giants) liefern. Doch noch ist die Saison nicht besonders alt, und zu übermäßiger Sorge besteht noch kein wirklicher Anlass. Trotzdem könnte es nicht schaden, langsam mal in die Gänge zu kommen und den Rückstand auf Platz 1 in der National League West nicht zu groß werden zu lassen.