L. A. Dodgers: Nur durch die Breite der Rotation kann der Verlust von Zack Greinke kompensiert werden

Update vom 05.03.2016:Manchmal sind Träume leider ganz schnell Geschichte: die Verletzung, die Brett Anderson am Mittwoch zur Trainingspause zwang, erwies sich als schwerwiegend. Eine erneute Operation am bereits vorbelasteten Rücken bescherte ihm ein Pause von möglicherweise bis zu fünf Monaten, in der Rotation der Dodgers sollen Anderson nun Brandon Beachy oder Mike Bolsinger ersetzen.

Die Dodgers wissen, dass sie eine große Lücke hinter Clayton Kershaw in ihrer Starting Rotation haben, entstanden durch den Weggang von Zack Greinke als Free Agent zu den Arizona Diamondbacks im letzten Dezember.

Bretanderson

Und es wird wohl mehr als einen Spieler benötigen, um sie zu füllen, so Veteran Brett Anderson, der sicherlich einer derjenigen sein wird, die es versuchen sollen. Er selbst sorgte erst durch die Annahme einer sogenannten Qualifying Offer über 15,8 Mill. $ im November dafür, weiterhin für die Südkalifornier spielen zu dürfen. Anstatt den Markt für Free Agents zu testen, so Anderson, sei er „gerade dabei, wieder einmal auf mich selbst zu wetten.“

„Ich hatte das Stigma eines verletzungsanfälligen Spielers erhalten, was aufgrund meiner bisherigen Karriere durchaus verständlich ist“, sagte er. „Doch ich war im vergangenen Jahr in der Lage, alle meine Starts zu machen. Ich hoffe, das in dieser Saison wieder tun zu können. Die Free-Agent-Klasse [an Werfern] in der nächsten Offseason wird nicht besonders groß sei. Daher wäre es schön, wenn ich auch über dieses Jahr hinaus hierbleiben könnte.

Das ist schon etwas anderes, wenn man jetzt weiß, dass man einen Job hat und nicht zu Hause auf der Coach sitzt und keine Chance hat zu spielen. Ich habe daher meine Möglichkeiten geprüft und bin davon überzeugt, genau das Richtige gemacht zu haben.“

Brett Anderson absolvierte 31 Starts für die Dodgers im letzten Jahr, mit 10-9 Siegen und einer ERA von 3,69. Zudem blieb er die gesamte Saison gesund – das erste Mal seit 2009, seiner ersten Spielzeit in der höchsten Profiliga.

Seine Verletzungslitanei der Vergangenheit beinhaltete einen gebrochenen linken Zeigefinger und eine Operation im unteren Rückenbereich, die ihn 2014 mit den Colorado Rockies auf acht Starts limitierte. 2013 verpasste er bei den Oakland A’s vier Monate wegen einer Stressfraktur im rechten Fuß.

Und dann war da natürlich noch die „kleine“ Sache mit der Tommy John Operation am linken Ellbogen. Anderson verpasste die meisten Spiele in 2010, ’11 und ’12 in Oakland aufgrund von Ellbogenproblemen und der anschließenden Operation. Als er nach seiner Reha zurückkehrte, verpasste er den Rest der Saison 2012 aufgrund einer Verletzung der Rippenmuskulatur.

Anderson, nun immerhin schon 28 Jahre alt, begann vor zwei Wochen die Saison- vorbereitung auf der Camelback Ranch und machte sämtliche Übungen mit, ehe ihn am Mittwoch Schmerzen im Rücken zu einer Reihe von Gesundheitstests zwangen.

Doch noch ist Dodgers-Manager Dave Roberts bester Dinge und rechnet mit Anderson fest für seine Starting Rotation. Neben ihm sind Kershaw, Newcomer Scott Kazmir und der japanische Star Kenta Maeda fest gesetzt – allerdings nicht unbedingt in dieser Reihenfolge. Alex Wood, im Juli vergangenen Jahres von den Atlanta Braves zu den Dodgers gewechselt, wäre der mögliche fünfte Starter.

Hyun-Jin Ryu, im Aufbau nach einer OP an der linken Schulter, wird mindestens bis Mai noch weiter ausfallen. Mit Brandon McCarthy, der sich im vergangenen April einer Tommy John Operation unterziehen musste, ist sogar wohl erst nach dem All-Star-Game wieder zu rechnen.

Die Frage, wer denn nun als Nummer Zwei den abgewanderten Zack Greinke mit seinen 19-3 Siegen und der historischen 1,66 ERA der letzten Saison ersetzen soll, ist laut Roberts noch offen: „Wir haben diese Entscheidung noch nicht getroffen.“

Unabhängig davon, wem denn nun diese Rolle zukommt, ist Anderson davon überzeugt, dass die Dodgers nicht in der Lage sein werden, Greinke Eins zu Eins zu ersetzen.

„Ihn im vergangenen Jahr alle fünf Tage zu beobachten war einfach unglaublich“, sagte Anderson. „Er hatte eine der besten ERAs seit Bob Gibson. Man kann ihn daher nicht mit einem einzigen Spieler ersetzen, und da soll dann die Breite unseres Kaders zum Tragen kommen. Hoffentlich können die Jungs an Position zwei, drei oder vier ein wenig wie Zack Greinke werden, dann sollte es schon passen.“

Die Rotation, so wie sie momentan aussieht, ist ohne Greinke entschieden Linkshänder-lastig. Vier Mann werfen mit dem linken Arm: Kershaw, Anderson, Kazmir und Wood. Nur Maeda ist Rechtshänder. Roberts gibt durchaus zu, noch keine Ahnung zu haben, wie dieser Mix letztlich aussehen wird und wie Anderson in diese Reihenfolge hinein passt.

„Ich bin generell der Ansicht, dass jedes Spiel anders ist und auch jeder Pitcher sich von den anderen unterscheidet“, so Roberts. „Obwohl sie alle Linkshänder sind, hat auch jeder Linkshänder andere Stärken und Eigenschaften. Am Ende wollen wir unabhängig davon die fünf besten Werfer aufstellen. “

So wie es aussieht, gehört Anderson zu diesen fünf besten Pitchern, wenn er denn gesund bleibt. Aufgrund all seiner Verletzungen hat er in seiner Karriere bisher nur 112 Starts und 674 1/3 Innings absolviert. Damit sollten eigentlich mit seinem wiederhergestellten linken Arm noch viele Würfe möglich sein.

„Lefties müssen zusammenhalten , das wäre schon schön“, sagte Anderson. „Doch wenn du gut bist, wirst du deine Einsätze bekommen, egal, wer sonst noch dabei ist und mit welcher Hand er wirft und all dieses Zeug. Trotzdem finde ich das schon aufregend, Teil einer solchen von Linkshändern dominierten Rotation zu sein.“