L. A. Dodgers beenden Woche der Wintermeetings mit vielen offenen Fragen

Möglicherweise ist das Dodgers-Management tatsächlich der Ansicht, einen Kader mit World Series-Kaliber zu besitzen. Vielleicht war aber auch die Vielzahl der im letzten Jahr durchgeführten Spielerwechsel, die dann doch nicht zur Meisterschaft geführt hatten, besonders lehrreich.

Hisashi Iwakuma
Der neue Dodgers-Pitcher Hisashi Iwakuma

Die Südkalifornier verließen jedenfalls die Wintermeetings am Donnerstag, nachdem sie sich im Gegensatz zum letzten Jahr dezent im Hintergrund gehalten hatten. Sie verkündeten lediglich die Vertragsverlängerung mit dem altgedienten Infielder Chase Utley und die Verpflichtung des Free-AgentStarters Hisashi Iwakuma von den Seattle Mariners – und das war es dann auch schon.

Fast hätten sie auch noch den Transfer von Aroldis Chapman über die Bühne gebracht, der sicherlich eine faszinierende Ergänzung zu Closer Kenley Jansen für die späten Innings dargestellt hätte. Doch ein Verfahren der Major League Baseball wegen eines Vorfalls häuslicher Gewalt hat diesen Deal zumindest erst einmal verzögert, wenn nicht sogar unmöglich gemacht.

Der Markt für herausragende Pitcher eskalierte bis zu dem Punkt, an dem Ansprüche anderer Vereine nach den beiden Top-Prospects Corey Seager und Julio Urias aufkamen. Bisher hielt das Management aber noch an ihnen fest.

Die Dodgers müssten trotzdem noch einen weiteren Starter verpflichten, um den Schaden zu reparieren, den der Abgang von Zack Greinke verursacht hat. Nach dem die Alternativen Jordan Zimmermann und David Price vom Markt waren, erhöhte sich der Preis für Greinke drastisch. Das war aber nicht die Art und Weise, wie die Dodgers diesen Fall behandeln wollten, und so ging Greinke zum aufstrebenden Rivalen Arizona Diamondbacks.

Mit dem japanischen Pitcher Kenta Maeda betrat derweil eine neue Option den Markt, doch es gibt Hinweise darauf, dass die Dodgers den Wert des Rechtshänders als nicht so groß ansehen, um aggressiv in das Bieter-Rennen einzugreifen.

Und in der Tat, nachdem er lange als Interessent für die Werfer Shelby Miller, Jose Fernandez und Andrew Miller galt, hat Andrew Friedman, Präsident der Baseball-Operationen der Dodgers nun auch angedeutet, dass man stattdessen eventuell noch einen weiteren Feldspieler kaufen könnte.

Doch genauso schwelen immer auch noch Gerüchte, dass die Südkalifornier nun, da nahezu alle anderen Free-Agent-Pitcher bereits neue Verträge abgeschlossen haben, wieder in den Wettbewerb um Johnny Cueto einsteigen könnten. Der hatte es bisher im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen nicht besonders eilig gehabt, sich einen neuen Verein zu suchen.

Cueto, schon 29 Jahre alt, lehnte bereits ein 120 Millionen $ Angebot über sechs Jahre von Arizona ab, ehe sich der Club aus Denver Zack Greinke zuwandte.

Cueto beendete die Saison 2015 mit gemischten Ergebnissen, nachdem er bei den Cincinnati Reds einige Spiele wegen Ellbogenproblemen verpasste und während der Spielzeit zu den Kansas City Royals wechselte, bei denen er aber auch nur eher mäßige Leistungen brachte. Er schloss die normale Spielzeit mit einer ERA von 3.44 ab.

Während der Playoffs zeigte er dagegen einige brillante Geistesblitze, mit einem Zwei-Hit-Shutout in Spiel 5 der American League Division Series gegen die Houston Astros und einem kompletten Spiel gegen die New York Mets in Spiel 2 der World Series. Er ist somit einer der wenigen Pitcher, die in wichtigen Begegnungen den entscheidenden Unterschied machen können.

Doch noch scheint völlig unklar, für welchen Club sich Cueto entscheiden wird, neben den Dodgers sind auch noch die Giants, Cardinals, Nationals und Orioles auf der Suche nach einem neuen Starting Pitcher.

Und so kommen die Dodgers nach Hause, ohne dass der Iwakuma-Deal offiziell bekannt gegeben wurde und die Causa Chapman noch weiter auf Eis liegt. Der Club benötigt aber noch einen weiteren Starter, einige Verstärkungen für den Bullpen, möglicherweise noch einen Outfielder und der Trainerstab von Dave Roberts ist auch noch nicht komplett.

„Das große Bild ist noch nicht vollständig.“ – so Club-Präsident Stan Kasten.