Am Sonntag endete in Geraadsbergen die diesjährige ENECO-Tour nach sieben Etappen an einem der berühmtesten und berüchtigsten Anstiegen der sogenannten Frühjahrsklassiker: der Mauer von Geraadsbergen
Die Kapelmuur von Geraadsbergen
Dieser schwere Anstieg über Pflastersteine hinauf zur Kapelle am höchsten Punkt gehörte seit langem zu den Höhepunkten der Flandern-Rundfahrt.
Seit 2012 allerdings ist dieser „Berg“ aufgrund einer geänderten Streckenführung nicht mehr Teil dieses Klassikers.
Auf dieser letzten, 206 Kilometer langen Etappe der ehemaligen Niederlande-Rundfahrt mussten die Radsportler in einer Schlussrunde neben der Mauer von Geraadsbergen noch einige andere der kurzen auch „Hellinge“ genannten Anstiege bewältigen.
Den Schlußberg des Tages, den Denderoordberg, nutzte der Tscheche Zdenek Stybar zur entscheidenden Attacke, um sich den Etappensieg sowie den Gewinn der Gesamtwertung zu sichern.
Cote de la Redoute
Am Tag zuvor stand eine weitere bekannte Attraktion der Frühjahrsklassiker auf dem Streckenplan: die Cote de la Redoute, der wohl berühmteste Anstieg von Lüttich-Bastogne-Lüttich.
Dieser ca. 2 km lange steile Berg gehört regelmäßig zu den vorentscheidenden Streckenabschnitten dieses wallonischen Klassikers, eines der ältesten Radrennens überhaupt.
Bei der vorletzten Etappe der ENECO-Tour musste dieser schwierige Anstieg gleich dreimal befahren werden, bei der letzten Passage setzte Stybar mit einer weiteren Attacke die Grundlage für seinen Rundfahrt-Sieg. Er erreichte nur Sekunden hinter dem Spanier David Lopez vom Team Sky das Ziel in Aywaille oben auf La Redoute.
Dank der Übertragungen von Eurosport konnte ich diese beiden letzten Abschnitte der doch eher unbekannten Rundfahrt gut verfolgen. Es entwickelten sich auf den sehr verwinkelten, abwechslungsreichen Strecken wirklich spannende, immer wieder von Attacken einzelner Fahrer geprägte Rennen.
Neben den zwischenzeitlich führenden Niederländern Lars Boom (Belkin-Team) und Tom Dumoulin von Argos Shimano konnte auch der auf der 4. Etappe siegreiche deutsche Sprinter Andre Greipel als Ausreißer auf der letzten Etappe auf sich aufmerksam machen.
Trotz seiner Anstrengungen reichte es allerdings weder zu einem erneuten Etappensieg noch für das rote Punkte-Trikot für den besten Sprinter, dass er kurz vor Schluss noch an Lars Boom verlor.
Nach dem eher schleppenden Beginn mit einigen Flachetappen durch Belgien und Holland zeigten die Profis auf diesen beiden Etappen über die bekannten Anstiege der Frühjahrsklassiker wirklich tollen Radsport, der echt begeistern konnte.
Das hat Spaß gemacht, Eurosport bitte mehr davon…