Die Dodgers schlossen nun die Akte Alex Guerrero endgültig, der 29-jährige Infielder erhielt die Freigabe zum Vereinswechsel, während die Südkalifornier noch die restlichen 8 Mill. $ aus seinem mit insgesamt 28 Mill. $ dotierten Vierjahres-Vertrag tragen müssen.
Guerrero unterzeichnete seinen Kontrakt mit den Dodgers am 21. Oktober 2013 mit dem Versprechen, in Kuba ein erfahrener, mit großer Schlagkraft ausgestatteter Shortstop gewesen zu sein. Die Dodgers versuchten ihn an der zweiten Base einzusetzen, dann an der dritten Base und schließlich im Outfield, doch er konnte das Management nie davon überzeugen, die Defense in der Major League in den Griff zu bekommen.
Alex Guerrero wurde zum Rookie des Monats April des vergangenen Jahres gewählt, als er mit einem Schlagdurchschnitt von .423 fünf Home Runs erzielte. Seine Situation im Kader der Dodgers gestaltete sich immer komplizierter, da der Verein ihm das seltene Recht eingeräumt hatte, jeden Versuch zu blockieren, ihn nach seiner ersten Profi-Saison ohne seine Einwilligung in die Minor Leagues zu schicken.
In seinem ersten Jahr 2014 war Guerreros Ankunft in den USA überschattet von einem Zwischenfall auf der Bank der Südkalifornier, als ihm in einer Auseinandersetzung von seinem Mitspieler Miguel Olivo ein Stück des linken Ohres abgebissen wurde.
In diesem Frühjahr, nachdem er es ohne eine erkennbare Rolle in den Kader geschafft hatte, musste Guerrero wegen einer ungewöhnlichen Knieverletzung längerfristig pausieren. Er absolvierte danach eine Reha und wurde dann am 31. Mai freigestellt, um Platz im 40-Mann-Kader für Julio Urias zu machen.
Die Dodgers hatten bisher auch wenig Freude an der Verpflichtung des kubanischen Infielders Erisbel Arruebarrena und seines Landsmannes Hector Olivera gehabt. Arruebarrena, ausgestattet mit einem Fünf-Jahres-Vertrag über 25 Mill. $, wurde wegen eines wiederholten Verstoßes gegen die Team-Regeln von den Tulsa Drillers in der Double-A-League für den Rest der Saison suspendiert.
Olivera, verpflichtet für 62,5 Mill. $, wurde im vergangenen Jahr unter anderem für Pitcher Alex Wood nach Atlanta getradet, nachdem die Dodgers bereits etwa 30 Mill. $ aus seinem Vertrag gezahlt hatten. Hector Olivera verbüßt derzeit eine 82-Spiele-Sperre aufgrund einer Verletzung der MLB-Regeln gegen häusliche Gewalt.
Pitcher Yaisel Sierra, der sich noch 2015 aus Kuba absetzen konnte, erhielt von den Dodgers dieses Jahr einen Vertrag über 30 Mill. $ für sechs Spielzeiten. Bisher allerdings kam er nur auf eine äußerst bescheidene Bilanz für die Rancho Cucamonga Quakes in der Class A-Advanced mit 3-3 Siegen und einer ERA von 7.11 über 31 1/2 Innings. Nicht gerade eine Empfehlung für eine baldige Berufung in den Profikader.
So bleibt von dem durch die Ankunft von Yasiel Puig ausgelösten Boom geflüchteter kubanischer Spieler in Los Angeles wenig übrig. Außer Puig selbst, der in der Saison 2015 lange verletzt war und nur 79 Spiele (.255, 11 Homeruns und 38 RBIs) absolvieren konnte, schaffte es keiner langfristig in die Mannschaft der Dodgers.
Catcher Yasmani Grandal, ebenfalls in Kuba geboren, emigrierte dagegen bereits im Alter von 10 Jahren mit seinen Eltern in die Vereinigten Staaten und begann später als amerikanischer Staatsbürger seine College- und danach seine Profikarriere.
Und auch der charismatische Outfielder konnte zuletzt eher nur noch selten an seine Form aus seinem Debütjahr 2013 anknüpfen. Mit einem Schlagdurchschnitt von nur .237 und nur 5 Homeruns und 20 RBIs aus den ersten 53 Begegnungen gehörte Yasiel Puig bisher nicht zu den Leistungsträgern der Dodgers in dieser Spielzeit. Die „Puig-Manie“ ist erst einmal gewaltig abgekühlt und damit auch die Nachfrage des Teams nach weiteren kubanischen Profis.