Die beiden größten Fehler der ökonomischen Politik, über die John Maynard Keynes heute enttäuscht wäre

Der Keynes-Biograph Robert Skidelsky in einem Interview über die möglichen Gedanken des großen Ökonomen zu den Irrtümern der heutigen Wirtschaftswissenschaften:

Skidelsky, Morel, IEIS conference «The Politics of Virtue, the crisis of liberalism and the post-liberal future»

Zunächst wäre [Keynes] wohl frustriert aufgrund des Mangels an getroffenen Vorkehrungen, um einen enormen finanziellen Absturz, wie wir ihn im Jahr 2008 erlebten, zu verhindern. Zweitens glaubt Herr Skidelsky, dass Keynes nicht glücklich über die getroffenen politischen Maßnahmen nach dem Crash sein würde. Keynes hätte eine „tragfähigere Antwort“ haben wollen…

Julie Verhage über Skidelskys Gedanken in einem Artikel auf Bloomberg.com

Weiter zitierte Frau Verhage den britischen Wirtschaftshistoriker:

…die Erholung war sehr, sehr langsam. Wir sind nun seit vielen Jahren in einem Zustand einer Semi-Stagnation, und die Erholung ist immer noch sehr schwach in der Europäischen Union…

[Und drittens:]
Die tatsächlichen Wiederherstellungsmaßnahmen, die wir getroffen haben, insbesondere die quantitative Lockerung, verzerrten dagegen die Erholung erheblich in Richtung Asset-Kauf und Immobilien, damit droht der Zustand, der uns in erster Linie in diesen Absturz führte, wieder neu erstellt zu werden. Ich glaube, er wäre von diesem Politikversagen doch sehr enttäuscht.

Auch der amerikanische Ökonom Brad DeLong weist in seinem Blog auf diesen Artikel hin.