Sehr frei nach Raymond Chandler (The Long Goodbye) hat mit dem unsäglichen 0:0 gegen den Vorletzten FSV Mainz 05 der lange Abschied der Knappen aus der 1. Liga jetzt endgültig begonnen.
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Porträt von Raymond Chandler (1943)
Tatsächlich aber dauert dieses Siechtum schon länger an, spätestens nach der Last-Minute-Niederlage gegen Köln musste eigentlich allen klar sein, dass der Abstieg nicht mehr zu vermeiden ist.
Trainerwechsel von David Wagner zu Manuel Baum, Huub Stevens, Christian Gross und jetzt Dimitrios Grammozis, Neuzugänge wie Sead Kolasinac, Klaas-Jan Huntelaar, William und Shkodran Mustafi sowie der Wechsel der sportlichen Führung um Jochen Schneider konnten letztlich nichts daran ändern, dass sich diese Mannschaft als nicht bundesligatauglich darstellt. Nun sind noch 10 Spieltage zu absolvieren, und die Abschiedstournee des ruhmreichen FC Schalke 04 durch die Bundesliga hat längst angefangen.
Schlimmer noch, sie wird somit noch ganze zweieinhalb Monate andauern, ein unter Berücksichtigung der schlimmen Tatsachen schier endloser Zeitraum.
Die grenzenlose Enttäuschung der Fans über diese Entwicklung lässt sich dabei kaum in Worte fassen. Mir sind dazu nur die Abschlusssätze von Raymond Chandler aus „The Long Goodbye“ in den Sinn gekommen:
Er drehte sich um und ging durch den Flur hinaus. Ich sah zu, wie sich die Tür schloss. Ich hörte zu, wie seine Schritte den Marmorkorridor entlang-gingen. Nach einer Weile wurden sie schwach, dann verstummten sie ganz. Ich hörte trotzdem weiter hin. Wozu? Wollte ich, dass er plötzlich anhielt und sich umdrehte und zurückkam und mir das ausredete, was ich jetzt fühlte? Nun, er hat es nicht getan. Das war das letzte Mal, dass ich etwas von ihm gesehen habe.
Ich habe nie wieder irgendjemand von ihnen gesehen – außer den Cops. Es wurde noch keine Möglichkeit erfunden, ihnen endgültig Goodbye zu sagen.
Bleibt nur inständig zu hoffen, dass Schalkes Abschied kein dauerhafter wird wie in Chandlers Romanvorlage…