Sollte Trevor Bauer jemals wieder für die L. A. Dodgers pitchen dürfen?

Für diejenigen, die mit der Strafverfolgung in den USA und somit mit „dem System“ vertraut sind, gab es von Tag Eins an eigentlich keinen Zweifel daran, dass gegen den gerade 31-jährigen (am 17. Januar) Dodgers-Rechtshänder Trevor Bauer keine Anklage wegen irgendeines Verbrechens erhoben werden würde.

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Trevor Bauer noch im Trikot der Cleveland Indians 2017

Es ist nicht so, dass der in North Hollywood, Kalifornien geborene und Erstrunden-Draftpick von der UCLA (2011) nicht in irgendeine Art von illegaler sexueller Aktivität verwickelt war.

Es erscheint aber so, dass es für die Staatsanwälte schwierig – wenn nicht unmöglich – gewesen wäre zu beweisen was dabei einvernehmlich war und was nicht „jenseits eines vernünftigen Zweifels“ war, was nach kalifornischem Recht hätte bewiesen werden müssen. Es ist auch davon auszugehen, dass die Verteidiger einen Festtag gehabt hätten, wenn sie Bauers Anklägerin im Zeugenstand ins Kreuzverhör hätten nehmen können.

Obwohl es immer noch eine Chance gibt, dass die Staatsanwaltschaft von Pasadena City Anklage gegen Bauer wegen Ordnungswidrigkeiten erheben könnte, scheint auch das sehr unwahrscheinlich.

Aber dann gibt es die Major League Baseball, die ihre eigene Untersuchung der Angelegenheit durchführen wird, wenn auch ohne strafrechtliche Wirkung. Daher könnte Bauer mit allem konfrontiert sein, von überhaupt keine Disziplinarmaßnahmen über eine Geldstrafe oder Suspendierung bis hin zu einer lebenslangen Sperre, jemals wieder zu spielen.

Doch was passiert, wenn die MLB beschließt, das ehemalige Phänomen der Hart High School nicht zu sperren oder auch nur zu suspendieren? Was ist, wenn er wieder „Ball spielen“ darf? Würden die Dodgers-Eigentümer oder Andrew Friedman es Trevor Bauer überhaupt erlauben, jemals wieder eine Dodgers-Uniform anzuziehen?

Nicht, wenn der Sportjournalist der LA Times Bill Plaschke, der dies am letzten Dienstag twitterte etwas damit zu tun hätte:


Nach der Ankündigung vom Dienstag sagte die MLB in einer Erklärung, dass ihre Untersuchung „…im Gange ist, und wir werden zu gegebener Zeit weitere Kommentare abgeben.“

Die Dodgers, die 2022 noch für 47 Millionen US-Dollar vertraglich an Bauer gebunden sind, lehnten einen Kommentar ab und deuteten an, dass sie dies nicht tun würden, bis die MLB das Verfahren abgeschlossen hat, was aber nicht wahrscheinlich ist bevor der Lockout endet und ein neuer Tarifvertrag ratifiziert wird.

Ehrlich gesagt bin ich in dieser Sache persönlich ziemlich hin- und hergerissen: Einerseits kann ich die Art und Weise, wie Bauer mit Frauen umgeht überhaupt nicht akzeptieren, anderseits sollte auch für ihn die Unschuldsvermutung gelten, solange ihm ein ordent-liches Gericht nicht etwas Strafbares nachweisen kann. Ich bin mal gespannt, wie die Major League Baseball den Fall entscheidet und wie sich die Dodgers dann verhalten.