Weithin unbemerkt von den deutschen Medien endete am vergangenen Wochenende im fernen Australien die erste Rundfahrt der neuen Radsport-Straßensaison 2014.
Am letzten Tag der Tour Down Under feierte dabei der deutsche Radprofi Andre Greipel seinen zweiten Tagessieg bei diesem Rennen.
Doch selbst dem Radsport-Spartensender Eurosport war dieses Ereignis keine laufenden Bilder wert. Die Live-Übertragungen des europäischen Gemeinschaftssenders werden erst Anfang März mit Paris-Nizza beginnen.
Schade eigentlich, denn so fand Andre Greipels erneuter Erfolg auf der Schlußetappe in Adelaide (immerhin zum dritten Mal in Folge) so gut wie keinen Nachhall im fernen Deutschland.
Doch das ist nun mal nichts wirklich Neues, seit den Dopingaffären um das Team Telekom und Jan Ullrich leidet der Radsport in Deutschland neben dem allgemeinen Glaubwürdigkeitsproblem vor allem auch unter der medialen Nichtbeachtung.
Dies ist gerade für die heutigen deutschen Profis eine erhebliche Belastung, gelten sie doch aktuell hinsichtlich der Dopingproblematik mit hoher Wahrscheinlichkeit als geläutert und „sauber“.
Es wird wohl noch einige Zeit und womöglich das Auftreten eines wirklichen „Rundfahrers“ neben all den Sprintern benötigen, um diesen Zustand auf Dauer wieder zu verändern.
Auch das Fehlen eines deutschen Teams unter den UCI-Top-Mannschaften erschwert bisher erheblich das Wiedergewinnen der öffentlichen Aufmerksamkeit.
Möglicherweise wird in den nächsten Jahren der weitere Aufstieg des deutschen Teams NetApp-Endura an dieser Konstellation etwas ändern können.
Doch große Hoffnungen hege ich da ehrlich gesagt nicht. Der Radsport gilt offenbar in der hiesigen Presselandschaft noch immer als „verbrannt“ und die öffentlich-rechtlichen TV-Sender zeigen keinerlei Anstalten, in absehbarer Zeit ihren Boykott zu beenden.