Neoliberalismus und das Abdriften in den Proto-Faschismus: Politische und ökonomische Ursachen der Krise der liberalen Demokratie

Der Neoliberalismus ist eine politökonomische Philosophie, die aus zwei Behauptungen besteht, einer wirtschaftlichen und einer politischen.

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Auf Alexander Rüstow geht der Terminus Neoliberalismus zurück

Die ökonomische Behauptung lautet: Laissez-faire ist der beste Weg, um wirtschaftliche Aktivitäten zu organisieren, da sie effiziente Ergebnisse hervorbringen, die das Wohlergehen maximieren. Die poli-tische Behauptung ist, dass freie Märkte die individuelle Freiheit fördern.

In diesem Paper wird argumentiert, dass beide Behauptungen problematisch sind. Die Beweise aus der neoliberalen Ära zeigen, dass der Neoliberalismus den gemeinsamen Wohlstand untergraben und il-liberale Kräfte entfesselt hat, die die Freiheit bedrohen.

Der Beitrag unterscheidet zwischen der ersten politischen Wende, die die neoliberale politische Hegemonie etablierte, und der zweiten politischen Wende zum Protofaschismus, die sich derzeit vollzieht. Die zweite Wende wird von einer Reihe von Faktoren angetrieben, die eine Forderung nach Protofaschismus geschaffen und die Abwehrkräfte gegen Alt-Right-Ideen geschwächt haben.

Zu diesen Faktoren gehören die sozioökonomische Entankerung, die institutionelle Zerstörung und die politische Entbettung, die zunehmende wirtschaftliche Ungleichheit, die die politische Macht kippt, die Veränderung der Einstellungen zu Regierung und Regierungsführung, die Veränderung der wirt-schaftlichen Identität und die Verhaltensänderung, die den soziopathischen Egoismus feiert.

Die Vereinnahmung der Mitte-Links-Politik durch den Dritten Weg bedeutet, dass liberale Eliten den politischen Platz einnehmen, den wahre Gegner des Neoliberalismus einnehmen sollten. Diese Eliten behindern die Politik, die notwendig ist, um die tiefen Ursachen des Abdriftens in den Protofaschismus umzukehren. Ironischerweise macht sie das zu einer echten Gefahr.

(Eigene Übersetzung eines Blogbeitrages des US-amerikanischen Ökonomen Thomas Palley)