Der ehemalige Outfielder Dave Roberts wurde am Montag zum neuen Manager der L. A. Dodgers berufen. Er ist damit der erste Angehörige einer ethnischen Minderheit, der diese Position bei jenem Club bekleidet, der mit Jackie Robinson auch den ersten afroamerikanischen Spieler in die Profiligen geholt hatte.
An Bord der USS Carl Vinson konnte Dave Roberts 2010 einen ersten Einblick in Führungsaufgaben gewinnen
Roberts kam als Sohn eines Afro-Amerikaners und einer Japanerin in Okinawa (Japan) zur Welt und wuchs in San Diego auf. Er spielte bei den UCLA Bruins und wechselte dann in die Major Leagues, wo er zwischen 1999 und 2008 für die Cleveland Indians, die Dodgers (2002-2004), die Boston Red Sox, die San Diego Padres und die San Francisco Giants aktiv war.
„Es ist schwer für mich in Worte zu fassen, was es bedeutet, Manager der Los Angeles Dodgers zu werden“, sagte Roberts. „Das ist wirklich die Chance meines Lebens. Die Dodgers, das ist für mich der bahnbrechende Club von Jackie Robinson, Roy Campanella, Sandy Koufax, Maury Wills, Fernando Valenzuela und Hideo Nomo.
Als ich dieses Trikot als Spieler anzog, hatte ich sowohl die besondere Verantwortung gegenüber denjenigen, die vor mir hier aktiv waren wie auch die erstaunliche Bindung zwischen den Dodgers und ihren Fans verstanden. Ich fühle daher, dass sich jetzt der Kreis in meiner Karriere schließt, und es noch jede Menge unerledigter Aufgaben in L.A. für mich gibt.“
Roberts hat noch nirgendwo als Manager gearbeitet. Er war zuletzt Bench Coach für Bud Black bei den San Diego Padres, die allerdings nach dessen Entlassung Roberts übergingen und dafür Andy Green als neuen Manager engagierten.
Mit 43 ist Dave Roberts der jüngste Dodgers-Manager seit dem damals 42-jährigen Walt Alston, der 1954 eingestellt worden war (Glenn Hoffman arbeitete als 39-jähriger 1998 kurzzeitig als Interims-Manager). Er ist damit der achte Manager der Südkalifornier in den letzten 17 Jahren, nachdem zuvor die beiden Hall-of-Famer Alston und Tommy Lasorda diesen Job über 42 Jahre gemacht hatten.
Die Entscheidung für Dave Roberts kam etwas überraschend, nachdem alle Welt glauben wollte, dass Andrew Friedman eher Gabe Kapler aus dem eigenen Nachwuchssystem favorisieren würde, den er aus gemeinsamen Tagen bei den Tampa Bay Rays kennt.
Roberts gilt als Kämpfertyp. Er überlebte 2010 eine Hodgkin-Lymphom-Diagnose. Zudem überwand er vorher lange Durststrecken, ehe er in den frühen 2000er Jahren den Job im Center Field der Dodgers übernehmen durfte.
Diese Attitüde wird er in seinem neuen Job allerdings auch brauchen, neben vielen Lobeshymnen stellte Friedman nämlich auch klar, was er von seinem neuen „Skipper“ erwartet: nichts anderes als das Erreichen der World Series, eine Aufgabe, an der sein Vorgänger Don Mattingly, bei seinem Amtsantritt in L.A. übrigens ein ähnlicher Novize wie Roberts, in fünf Jahren scheiterte.
Man darf gespannt sein, ob Dave Roberts besser abschneiden wird. Zu wünschen wäre es ihm ebenso wie allen Fans dieses großartigen, aber auch nicht gerade einfachen Clubs.